Seminar "Orthopädie" 2014
Donnerstag, der 20.02.2014
Wir hatten einen problemlosen Flug nach Tirana, wie eigentlich immer mit einem kleinen Zwischenstopp in Wien und kamen so pünktlich gegen 15:00 Uhr in unserer Unterkunft in Tirana an. Wie immer waren wir auch hier wieder im Gästehaus der Organisation „Hope for Albania“ und wurden sehr lieb von dem Besitzer, Koos mit Kaffee und Kuchen begrüßt. Gegen 16:00 Uhr trafen wir uns dann mit einem der Albaner um uns ein wenig die Stadt anzuschauen und er ermöglichte uns einen Besuch in einer kleinen Moschee, was für uns alle ein sehr besonderes Erlebnis war. Danach trafen wir uns dann mit einigen weiteren Albanern von unserer Partnerorganisation, OMA, und gingen zusammen in ein Cafe über den Dächern von Albanien. Dies ermöglichte uns einen traumhaften und einmaligen Ausblick über die gesamte Stadt und die umliegende Region von Tirana. Dort besprachen wir dann auch die kommenden Tage und einige organisatorische Dinge für das Seminar, so wie einige weitere Wichtige Punkte die mit den weiteren Planungen und Projekten der beiden Organisationen zusammenhängen und persönlich deutlich besser zu klären und besprechen sind als über das Internet. Hierbei ging es vor allem um den Ideenaustausch bezüglich eines Sommerprogramms in Albanien und die eventuellen Möglichkeiten ähnliche Seminare auch für Zahnmedizinstudenten ermöglichen zu können. Zum Abendessen wurden wir dann in ein kleines Restaurant begleitet, dass uns eine große Auswahl an traditionellem Essen darbot und sehr lecker schmeckte und uns einen weiteren kleinen Einblick in die Albanische Kultur bot. Und so ließen wir den Abend gemeinsam mit den Albanern ausklingen.
Freitag, der 21.02.2014
Zunächst genossen wir ein gemeinsames Frühstück mit den Inhabern und anderen Gästen der Organisation. Im Zuge dessen ließen wir uns den Weg zum Strand erklären, da wir uns trotz der noch recht winterlichen Temperaturen entschlossen hatten zum Strand zu fahren um so unseren freien Vormittag zu verbringen. Bevor wir uns aber auf den Weg dorthin begaben, machten wir noch einen kleinen Abstecher auf den nahe gelegenen Markt, der eine große Auswahl an frischem Obst und Gemüse, Nüssen oder auch getrockneten Früchten anbietet.
Dann ging es mit dem Bus Richtung Durres und dann noch etwas weiter mit dem Taxi zum Strand dort angekommen, stellten wir fest das es deutlich zu kalt zum schwimmen war, aber wir genossen die schöne Aussicht in einem der Cafes mit Blick auf das offene Meer und hatten so die Möglichkeit uns ein wenig zu unterhalt und uns besser kennenzulernen, wie auch einige Dinge für die nächsten Tage zu besprechen und uns weiter auszutauschen. Danach aßen wir noch Fisch in einem der Restaurants und machten uns dann wieder mit dem Bus auf den Rückweg nach Tirana um uns dort kurz auf das Tutoren-Training vorzubereiten. Um 16:00 Uhr trafen wir uns dann mit 10 Co-Tutoren in einem Raum in der Universität. Ein Teil von diesen hatte schon an einem Orthopädie-Seminar teilgenommen und das Tutoren-Training lief gut, wir konnten Unstimmigkeiten noch Mals abstimmen und uns so gut auf den kommenden Tag vorbereiten und unser Wissen nochmals etwas auffrischen. Für den Abend gingen wir dann mit drei der albanischen Studenten in ein Restaurant, das netterweise Berlin hieß, da die Mutter des Inhabers, lange in Deutschland gelebt hatte, dieser sprach auch selbst ein klein wenig deutsch.
Wir verbrachten einen netten Abend mit vielen schönen Gesprächen und mittlerweile hat sich zu einigen der Albanern auch ein sehr freundschaftliches Verhältnis entwickelt, durch die vielen Treffen und gerade auch die Besuche in Deutschland, das wohl teilweise auch über das Projekt hinausgeht.
Samstag, der 22.02.2014
Nach einem exzellenten Frühstück in unserer Herberge begaben wir uns um neun Uhr morgens in die Universität zu Tirana, da dort unser Seminar mit den albanischen Studenten starten sollte. Gemäß albanischer Tradition mussten wir eine gewisse Zeit auf einige der angemeldeten Teilnehmer warten, da sie alle nacheinander früher oder später eingetrudelten. Gegen halb Zehn, mit 30 minütiger Verspätung, beschlossen wir dann zu beginnen. Julian, unser begleitender Arzt, startete mit Unterstützung einer Power-Point-Präsentation und erläuterte vor jeder Voruntersuchung anatomische Besonderheiten sowie besonders wichtige Untersuchungen, welche häufig in der Klinik angewendet werden. Anschließend demonstrierte er die Untersuchung an einem Studenten der UWH. Die Präsentationen wurden nach anatomischen Gebieten vorgestellt, wobei wir beschlossen, mit den unteren Extremitäten sowie der Wirbelsäule zu starten. Nach jeder Voruntersuchung des jeweiligen Körperteils teilten sich die albanischen Studenten in Vierergruppen auf, begleitet von einem deutschen Studenten, und untersuchten dann jeweils in ihren Kleingruppen. Wenn gewünscht, untersuchte ein deutscher Student noch einmal vor, achtete jedoch darauf, dass jeder der Albaner mindestens einmal selbst Hand anlegte. Der Arzt ging derweil von Raum zu Raum und bot noch einmal seine Hilfe an. Dies ging nun den ganzen Tag so mit einer kleinen Unterbrechung für die Pause gegen 13:00. In dieser Zeit durften wir das albanische Universitätsklinikum in Tirana besuchen und sahen uns insbesondere die kardiologische Abteilung an, wo Ilona, ein ehemaliges LMA-Mitglied und nun examinierte Ärztin, arbeitete. Mit dem Oberarzt und ihr diskutierten wir über albanische Schwächen des Gesundheitssystems und der Patientenversorgung. Dadurch erhielten sehr interessante Einblicke.Anschließend kehrten wir zur Universität zurück, um dort unser Seminar fortzusetzen. Gegen achtzehn Uhr beendeten wir unsere Arbeit und gingen noch mit einigen albanischen Studenten sowie einem ehemaligen LMA-Mitglied etwas essen.
Sonntag, der 23.02.2014
Auch dieser Tag startete wieder um neun in der Früh. Nach einer kurzen Begrüßung antwortete Julian auf konkrete Fragen der Studenten zu bestimmten Untersuchungen und kündigte anschließend unseren kleinen OSCE an.
Dafür hatten wir am Tag zuvor ein paar kleine Stationen organisiert, welche nun von den Studenten und den albanischen Co-Tutoren betreut werden sollten. Die einheimischen Studenten waren mit großem Eifer bei der Sache und demonstrierten erfolgreich, was sie am Tag zuvor gelernt hatten. Dies fand in einer lockeren Atmosphäre statt, in der noch einmal auf minimale Fehler eingegangen werden konnte, sodass sie ein wertvolles Feedback erhalten konnten. Nach Beendigung des OSCE und einer zelebrierten Überreichung der Teilnehmerzertifikate gegen 12 Uhr mittags verabschiedeten wir uns von unseren neuen Freunden um danach die Heimreise anzutreten.
Die dazugehörigen Bilder finden Sie in unserer Galerie.
Seminar "Innere Medizin" 2014
Donnerstag
Am Donnerstagnachmittag landeten wir in Tirana. Die zuvor organisierten medizinischen Übungsmaterialen konnten alle mitgebracht und transportiert werden. Wir fuhren zu unserer Unterkunft ins Zentrum Tiranas. Die Besitzer des Hostels hießen uns freundlich willkommen. Sie erzählten uns ein paar Neuigkeiten über ihr erfolgreich laufendes Projekt „Hope for Albania“ und überließen uns dann den Gemeinschaftsraum. Dort trafen wir uns mit den albanischen Tutorinnen und Tutoren. Wir gingen den Seminarplan durch, besprachen Fragen zu Untersuchungs- techniken und übten nochmal ein paar Abläufe ein.
Freitag
Nach dem Frühstück besuchten wir die Notaufnahme und kardiologische Abteilung des Universitätskrankenhaus Spitali Nené Theresa mit Joana Seiti, eine ehemalige Studentin der Universität und Mitglied von OMA. Hier konnten wir uns ein Bild machen, wie Notfälle versorgt und behandelt werden und wie beispielweise die stationäre Patientenversorgung hier vonstattengeht.Nach einem kurzen Mittagessen begaben wir uns in Begleitung von zwei Studierenden von OMA an das andere Ende von Tirana in ein Militärgebiet, auf welchem ein großer Schutzbunker, erbaut durch den ehemaligen Diktator Enver Hoxha, steht. Dieser Bunker war für über 20 Jahre verschlossen und war nun im Rahmen einer Kunstausstellung kurzzeitig öffentlich zugänglich. Die Besichtigung des Bunkers war eine hochinteressante und kulturelle Erfahrung. Die historische Ausstellung im Bunker über die Geschichte Albaniens, vom Königtum über den ersten Weltkrieg, bis hin zur Besetzung durch Italien im zweiten Weltkrieg. Auch die Auseinandersetzung mit der anschließenden Diktatur durch das kommunistische Regime Enver Hoxhas wurde auf einprägsame und beeindruckende Weise dargestellt. Es gab uns die Chance, etwas über Albanien zu erfahren und einen Einblick in die Erfahrungen von vielen Albanern zu bekommen, die sie bis heute prägen. Nach dem Besuch des Bunkers am Nachmittag begaben wir uns in das Hotel, in dem das Seminar stattfand. Hier trafen wir uns zum ersten Mal mit unserem begleitenden Arzt, Dr. Steffen Grauthoff, welcher zuvor gelandet war. Im Hotel ging es zuerst an die Vorbereitungen und den Aufbau des Seminarraums, bis die ersten Studierenden gegen 16:30 Uhr ankamen. Nach einer kurzen 30-minütigen Einführung für jedes Thema, folgte jeweils eine einstündige praktische Einheit.
Samstag
Nach dem tollen und tanzreichen Abend, standen am nächsten Morgen alle Tutoren und Seminarteilnehmer wieder bereit. Wir begannen mit den Kreislauforganen und besprachen ausführlich die Untersuchung der Bauchorgane. Außerdem sollte am Ende des Tages auch jede/r Studierende/r mindestens einen erfolgreichen, venösen Zugang gelegt haben. Wir versuchten den theoretischen Input so kurz wie möglich zu halten. Fachlich waren die albanischen Studierenden ohnehin ziemlich gut belesen. Umso wichtiger war es die praktischen Skills zu verbessern. Wir konnten alle Themenbereiche besprechen und Jeder/Jede konnte mindestens einmal selbst untersuchen. Am Ende des Tages reservierten die Tutoren und dieses Mal auch die Teilnehmer ein nettes Restaurant. Alle schienen gut gelaunt und hatten Lust etwas übereinander zu erfahren.
Sonntag
Nach einer weiteren kurzen Nacht in unserem Hostel, gönnten wir uns eine letzte Tasse Kaffee und verabschiedeten uns von unseren freundlichen Gastgebern. Um den Teilnehmern die Möglichkeit zu geben ihre erlernten Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, bauten wir einen kleinen Untersuchungs-Parcours auf: Vier Stationen, an denen ein Teilnehmer je einen Patienten untersuchen sollte. Jeder Tutor simulierte eine Krankheit aus den Themengebieten der letzten Tage. Ob Bauchschmerzen, Atemnot, Herzklappendefekt oder Abgeschlagenheit; die Teilnehmer mussten durch eine strukturierte Anamnese und körperliche Untersuchung herausfinden, welche Erkrankung dem zu Grunde liegt. Jeder Teilnehmer durchlief jede Station einmal und erhielt in einem anschließenden Gespräch ein kurzes Feedback mit Lob und Verbesserungsvorschlägen. Für uns Tutoren war es ein schöner Abschluss, da sehr schnell deutlich wurde, wie viele Untersuchungsmethoden in so kurzer Zeit von unseren Teilnehmern erlernt wurden. Nachdem alle Fragen geklärt waren und Jeder sein Können zeigen konnte, teilten wir die Teilnahmezertifikate aus. Zum Abschied durfte ein gemeinsames Gruppenfoto natürlich nicht fehlen! Nach einer kurzen, aber herzlichen Verabschiedung eilten wir zum Taxi, um den Flug nicht zu verpassen. Mit den letzten warmen Sonnenstrahlen startete unser Flieger und ein weiteres, lehrreiches und schönes Wochenende in Albanien ging zu Ende.
Die dazugehörigen Bilder finden Sie in unserer Galerie.